Der massive Einsatz von Pflanzengiften auf den Baumwollfeldern vernichtet nicht nur Schädlinge, sondern auch zahlreiche Nützlinge und für die Bodenfruchtbarkeit wichtige Bodenlebewesen. Außerdem kontaminieren die Giftstoffe vielerorts Flüsse, Seen und das Grundwasser. In Baumwoll-Anbaugebieten können Pflanzengifte im Trinkwasser sowie in Lebens- und Futtermitteln nachgewiesen werden.
99 Prozent der Baumwollbauern leben in Entwicklungsländern, größtenteils in sehr armen, unsicheren Verhältnissen. Sie produzieren etwa 75 Prozent der weltweiten Baumwollernte. Oft fehlt diesen Menschen das nötige Wissen und die Ausrüstung, um sich und ihre Familie vor den gesundheitsgefährdenden Pestiziden zu schützen. Die Anleitungen und Warnungen auf den Verpackungen sind oft auf Englisch, sodass die ländliche Bevölkerung diese gar nicht verstehen. Außerdem können viele Bauern weder lesen noch schreiben. So wird ohne Handschuhe und Atemmaske mit den gefährlichen Chemikalien gearbeitet und die leeren Flaschen und Fässer werden als Trinkgefäße und Aufbewahrung für Wasser und Lebensmittel verwendet.
Zu den Symptomen einer akuten Pestizid-Vergiftung zählen Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bewusstlosigkeit, Atemnot, Schlaflosigkeit, Hautirritationen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und Krämpfe bis hin zum Tod. Langzeitwirkungen von Pestiziden sind Schädigungen des Nervensystems, des Hormonhaushalts, des Reproduktions- und des Immunsystems. Nach Schätzungen der WHO sterben weltweit pro Jahr 20.000 Menschen an Pestizidvergiftung in der Landwirtschaf.