
Im Bio-Baumwollanbau kommen Sonnenblumen statt Pflanzengifte zum Einsatz. © s.media / pixelio.de
Bio-Baumwolle wird nach den
Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert. Im Gegensatz zum konventionellen Baumwollanbau ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und leichtlöslichen Mineraldüngern verboten.
Für den Erhalt und die Verbesserung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit wird mit Mist und Kompost gedüngt. Dadurch erhöht sich der Humusanteil des Bodens, der so mehr Wasser und CO2 speichern kann. Zusätzlich verringert sich die Erosionsanfälligkeit. Außerdem müssen die Landwirt:innen einen Fruchtwechsel einhalten. Das heißt, die Baumwolle wird im Wechsel mit anderen Kulturen angebaut. Dies dient ebenfalls der Bodenpflege und beugt der Vermehrung von Schädlingen und Krankheiten vor. Auch die gleichzeitige Aussaat anderer Pflanzen vermeidet unnötigen Spritzmitteleinsatz. So werden zum Beispiel in Westafrika Sonnenblumen um die Baumwollfelder gepflanzt. Diese ziehen Schädlinge wie den Baumwollkapselkäfer an und verhindern so einen Befall der Baumwollpflanzen.
Bio-Baumwolle wird von Hand geerntet. Chemische Entlaubungsmittel, die zur Erleichterung einer maschinellen Ernte eingesetzt werden, sind verboten. Untersagt ist auch die Verwendung gentechnisch veränderter Pflanzen.
Mit dem Kauf eines einzigen Baumwoll-T-Shirts aus biologischer Baumwolle bewahrt man rund sieben Quadratmeter Anbaufläche vor chemisch-synthetischen Pestiziden und für die Umwelt besonders schädlichen Düngemitteln. Eine Studie der Soil Association hat 2015 die Vorteile von biologisch angebauter Baumwolle im Vergleich zum konventionellen Anbau erhoben. Sie kam zu dem Ergebnis, dass bis zu 90 Prozent Wasser und bis zu 60 Prozent Energie eingespart werden. Außerdem können die CO2-Emissionen bis um die Hälfte reduziert werden.