Die Zukunft
unserer Lebensmittel-
produktion
Bestellen
Im Lebensmittelbereich sind die Begriffe „Bio“ und „Öko“ gesetzlich geschützt. Sie dürfen nur für Lebensmittel verwendet werden, die mindestens die Anforderungen der EU-Ökoverordnung erfüllen. Die Einhaltung der Standards wird mindestens einmal im Jahr von einer unabhängigen Öko-Kontrollstelle überprüft. Die Prüfnummer der Kontrollstelle ist auf der Verpackung aufgedruckt. Daneben garantieren auch die Bio-Siegel für die Öko-Qualität des Lebensmittels.
Mehr zu den Kontrollen und Siegeln im Ökolandbau erfahren Sie hier.
Vorsicht: Für andere Produkte, wie zum Beispiel Bekleidung, sind die Begriffe „Bio“ und „Öko“ nicht gesetzlich geschützt. Ob ein „Bio-T-Shirt“ tatsächlich umweltfreundlich hergestellt wurde, erkennen Sie nur an den verschiedenen Textil-Siegeln, die jedoch alle unterschiedlich hohe Standards haben.
Besonders irreführend wird der Begriff „Bio“ bei Kraftstoffen eingesetzt. Die Bezeichnung „Bio-Sprit“ suggeriert VerbraucherInnen eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen. Warum dies falsch ist, erfahren Sie hier.
Wir Deutschen sind Weltmeister im Sparen. Und gerade beim Essen werden gerne Preise verglichen, um am Ende das günstigste Angebot zu erwischen. Nur etwas mehr als 10 Prozent unseres Einkommens geben wir für unser Essen aus. Doch der kleine Preis an der Ladentheke täuscht über die wahren Kosten von Billig-Lebensmitteln hinweg. Denn die Umweltzerstörung durch die industrielle Landwirtschaft, wie zum Beispiel der Klimawandel, der Verlust von Biodiversität und fruchtbaren Böden sowie die Wasserverschmutzung, verursacht immense Kosten, für die letztendlich die gesamte Gesellschaft aufkommen muss.
Weitere gute Gründe für den Bio-Landbau und Bio-Lebensmittel finden Sie hier.
Nein. Eine Ernährung mit Bio-Lebensmitteln kann sich jeder leisten, wenn ein paar Dinge beachtet werden. Wenn Sie wenig tierische Produkte und Genussmittel kaufen und ihre Mahlzeiten zu Hause frisch zubereiten, anstatt Fertigprodukte zu konsumieren oder auswärts zu essen, schonen Sie nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch ihre Gesundheit und die Umwelt.
In dem Buch „Arm aber Bio“ erzählt Rosa Wolff, wie Sie sich einen Monat lang für 4,35 € am Tag (der damalige Satz für einen alleinstehenden Hartz-IV-Empfänger) ausschließlich mit Bio-Lebensmitteln ernährt hat. Dazu gibt es auch noch das passende Kochbuch „Arm aber Bio“ mit vielen günstigen und leckeren Rezepten.
Im Bioladen / Naturkostladen
In einem Bioladen bzw. Naturkostladen dürfen ausschließlich Bio-Lebensmittel verkauft werden. Viele Bioläden gehen Kooperationen mit lokalen ökologisch wirtschaftenden Betrieben ein und beziehen von diesen einen Teil ihrer Produkte. Außerdem ist ein Großteil des Sortiments in einem Bioladen Verbandsware. Das heißt, die Lebensmittel wurden unter strengeren Auflagen produziert, als es der EU-Mindeststandard vorgibt.
Hier finden Sie mehr Informationen zum EU-Mindeststandard und den Öko-Anbauverbänden.
Im Bio-Supermarkt
Während die kleinen, individuellen Bioläden in Deutschland immer weniger werden, sind große Bio-Supermarktketten, wie zum Beispiel Alnatura, denn´s oder Basic, auf dem Vormarsch. Hier findet der Kunde ein riesiges Angebot an Bio-Produkten zu relativ günstigen Preisen. Durch die Philosophie des kleinen Preises bleibt die Regionalität der Ware oft auf der Strecke und Verbandsware wird deutlich weniger angeboten.
Hier finden Sie Bioläden und Bio-Supermärkte in ihrer Nähe.
Im Reformhaus
Auch in Reformhäusern wird viel Bio-Ware angeboten, doch ein zwingend notwendiges Kriterium ist das Bio-Siegel nicht. Die Produktauswahl der Reformhäuser unterliegt eigenen Kriterien, bei denen der Gesundheitsaspekt im Vordergrund steht. Zum Beispiel müssen Produkte in Reformhäusern frei von isoliertem Zucker, Weißmehlen, gehärteten Fetten, Geschmacksverstärkern und künstlichen Aromen sein.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Reformhäuser und Filialen in ihrer Nähe.
Direkt nach Hause
Mit einer Öko-Kiste bekommen Sie Bio-Produkte direkt zu Ihnen nach Hause geliefert. In der Regel können Sie die Produkte in ihrer Kiste individuell zusammenstellen, oder Sie entscheiden sich für eine vorgepackte Kiste. Ob das Obst und Gemüse ausschließlich aus der Region und frisch vom Feld stammen soll, können Sie ebenfalls entscheiden.
Hier finden Sie Ihren regionalen Öko-Kisten-Partner.
Direkt vom Bauern
Viele Bio-Bauern vermarkten ihre Produkte direkt ab Hof. Bei dieser Form des Einkaufs wissen Sie genau, woher die Ware kommt. Der persönliche Kontakt zwischen Öko-Bauer und Kunde gibt Sicherheit und garantiert Qualität, Frische und faire Preise. Bedenken Sie aber, dass der wöchentliche Ausflug mit dem Auto zum Bio-Bauern ökologisch auch nicht sinnvoll ist.
Von einer solidarischen Landwirtschaft
Das Konzept der solidarischen Landwirtschaft (Solawi) ermöglicht eine 100 Prozent transparente, regionale und von der freien Marktwirtschaft abgekoppelte Produktion von Lebensmitteln. Sie ist ein Zusammenschluss von einem landwirtschaftlichen Betrieb und einer Gruppe von privaten Haushalten. Für die Gründung einer Solawi ist die Produktion von Bio-Lebensmitteln nicht zwingend notwendig. Doch fast alle Solawis arbeiten nach den Prinzipien des Ökolandbaus.
Hier erfahren Sie mehr über das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft.
Auf einem Wochenmarkt
In fast jeder Stadt finden auf öffentlichen Plätzen Wochenmärkte statt. Hier bieten Händler regelmäßig ein- oder auch mehrmals die Woche frische Produkte, wie Obst und Gemüse, Wurst und Käse, Blumen, Kräuter und vieles mehr an. Zwischen meist konventionellen Marktständen ist auch immer mal wieder ein Stand mit Bio-Produkten dabei. Selten gibt es auch Wochenmärkte, die ausschließlich Bio-Ware anbieten. Auf einem Bauernmarkt Eine schöne Variante des Wochenmarktes ist der Bauernmarkt. Auf Bauernmärkten werden die Produkte direkt durch die Landwirte vermarktet. Das garantiert dem Verbraucher frische und regionale Lebensmittel und den direkten Kontakt zum Erzeuger. Doch auch hier ist Bio meist nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
Im Supermarkt und Discounter
Mittlerweile haben auch Supermärkte und Discounter eine Auswahl an Bio-Lebensmitteln in ihrem Sortiment. Diese erkennen Sie am Bio-Siegel auf der Verpackung. Außerdem dürfen Produkte nur mit „Bio“ bzw. „Öko“ beworben werden, wenn sie die gesetzlichen Mindestanforderungen der EG-Öko-Verordnung erfüllen. Mehr können Sie aber von Bio-Produkten in konventionellen Geschäften nicht erwarten. Denn der extrem hohe Wettbewerbsdruck in der Lebensmittelbranche macht auch nicht vor Bio-Erzeugern halt.
Mit dem Kauf von Bio-Lebensmitteln wird eine Landwirtschaft ohne Pestizide, künstlichen Düngemittel und Gentechnik gefördert. Darüber hinaus leistet die flächengebundene Tierhaltung und die Fütterung der Tiere mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an betriebseigenen Futtermitteln und geringem Kraftfuttereinsatz einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz.
Trotzdem gibt es auch Bio-Produkte, deren gesamte Ökobilanz eher schlecht ausfällt. Denn ökologisch durchaus relevante Kriterien, wie zum Beispiel der Wasser- und Energieverbrauch, Transport und Verpackung, spielen bei der Bio-Zertifizierung keine Rolle. Beispiele für Bio-Lebensmittel mit einer schlechten Ökobilanz sind Südfrüchte, die mit dem Flugzeug transportiert werden, Kartoffeln, deren Anbaugebiet Wüstenregionen sind und Bio-Lebensmittel mit unnötig hohem Verpackungsmaterial. Bei solchen Produkten einfach auf konventionelle Alternativen zurückzugreifen ist keine Lösung. Vielmehr sollten solche Lebensmittel wo immer möglich mit einer umweltfreundlicheren Bio-Variante ersetzt werden.
Wir haben umfangreiches Material zu allen unseren Themen für Sie zusammengestellt:
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Umweltinstitut München e.V.
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Tel.: (089) 30 77 49-0
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