Bio-Lebensmittel

Alle LandwirtInnen, die pflanzliche oder tierische Produkte mit dem Hinweis auf ökologische Erzeugung vermarkten, müssen sich an die gesetzlich bindende Rahmenrichtlinie des ökologischen Landbaus halten. Diese ist in der sogenannten EU-Öko-Verordnung definiert. Die Rahmenrichtlinie regelt neben der landwirtschaftlichen Produktion auch die Verarbeitung eines Lebensmittels bis zum fertigen Produkt. Regelmäßige Kontrollen garantieren die Einhaltung der Richtlinien bei Erzeugern und Verarbeitern.

Bereits 1991 erließ die EU eine Verordnung zum ökologischen Landbau. Diese wurde 2009 von der aktuell gültigen EG-Öko-Basisverordnung (EG) Nr. 834/2007 und den zwei Durchführungsverordnungen (EG) Nr. 889/2008 und Nr. 1235/2008 abgelöst. Die Verordnungen definieren den Mindeststandard der ökologischen Lebensmittelerzeugung in Europa und legen die Vorschriften zur Kontrolle, Kennzeichnung und Einfuhr von Ökolebensmitteln fest.

Europäisches (links) und deutsches (rechts) Bio-Siegel.

Seit 2010 gibt es das einheitliche europäische Bio-Siegel, das europaweit auf jeder Verpackung eines Bio-Produktes abgebildet sein muss. Es garantiert dem Verbraucher, dass das Produkt unter der Einhaltung der EU-Öko-Verordnung produziert wurde. Das EU-Bio-Siegel hat das deutsche Bio-Siegel abgelöst. Dieses finden Verbraucher trotzdem häufig noch auf Verpackungen von deutschen Bio-Produkten. Neben dem europäischen und dem deutschen Bio-Siegel gibt es auch noch die Siegel der insgesamt neun deutschen Öko-Anbauverbände.

Bereits vor der Verabschiedung der ersten Öko-Verordnung 1991 gab es zahlreiche Betriebe in Deutschland, die nach ökologischen Richtlinien wirtschafteten. Die Betriebe schlossen sich zu nationalen Anbauverbänden zusammen und verpflichteten sich dadurch, nach den selbst auferlegten Richtlinien zu arbeiten. Diese Richtlinien gehen bei allen Öko-Anbauverbänden in Deutschland über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus. Ob ein Produkt nach den strengeren Kriterien eines Anbauverbandes produziert wurde, können Verbraucher an dem Verbandssiegel auf der Lebensmittelverpackung erkennen.

Hier haben wir eine Übersicht der deutschen Öko-Anbauverbände für Sie zusammengestellt.

Ob ein Lebensmittel auch wirklich nach den Standards der EU-Öko-Verordnung oder der Anbauverbände produziert wurde, überprüfen in Deutschland die Öko-Kontrollstellen. Derzeit gibt es in Deutschland 17 dieser unabhängigen privaten Einrichtungen. Die Tätigkeit der Kontrollstellen ist teilweise auf einzelne Bundesländer bzw. Kontrollbereiche (z.B. Landwirtschaft, Verarbeitung, Import, Futtermittel) beschränkt.

Zugelassen werden die Kontrollstellen in einem offiziellen Verfahren durch die Deutsche Akkreditierungsstelle und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Auf deren Homepage befindet sich auch eine aktuelle Liste über die Kontrollstellen mit ihren jeweiligen Code-Nummern.