Kohlekraftwerke abschalten, der Gaslobby den Geldhahn zudrehen oder klimafreundliche Wärmeversorgung sicherstellen: Lokale Kampagnen können die Klimapolitik vor Ort entscheidend verändern und so einen wertvollen Beitrag zum nötigen Klimaschutz leisten.
Energiewende, Wärmewende, Verkehrswende: Klimaschutz geht fast überall viel zu langsam voran. Doch Kommunen spielen eine Schlüsselrolle auf dem Weg hin zur Klimaneutralität. Und die gute Nachricht: Mit einer gut vorbereiteten Kampagne können Bürger:innen die Klimapolitik bei sich vor Ort selbst in die Hand nehmen. Ob mit einem Bürgerbegehren, Einwohnerantrag oder einer Lobbykampagne: Schon eine kleine Gruppe engagierter Bürger:innen kann realpolitische Veränderung bewirken und so ganz konkret CO2-Einsparungen erkämpfen.
Der Schlüssel zur Klimawende – vor der eigenen Haustür
Noch 2021 wurden in Flensburg 90 Prozent des Stroms und der Wärme mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Die viel zu langsame Emissionsreduktion widersprach jeglichen Klimaschutzzielen. Trotzdem hielten die Flensburger Stadtwerke an ihrem fossilen Konzept fest. Doch dann gründete eine Handvoll Bürger:innen das Klimabegehren Flensburg, das mithilfe eines Bürgerbegehrens konkrete Maßnahmen zur schrittweisen Umstellung auf Erneuerbare Energien forderte. Nach monatelanger Vorbereitungsarbeit konnte es im Mai 2022 endlich richtig losgehen: Bereits beim ersten Wochenende sammelten die Aktiven gemeinsam mit vielen Unterstützer:innen über 1000 Unterschriften! Ein halbes Jahr später ist das Ziel dann erreicht: Ganze 10.046 Unterschriften – das sind mehr als 10 Prozent der Flensburger Stadtbevölkerung – wurden dem Stadtpräsidenten übergeben. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Kurze Zeit später entschied sich der Stadtrat einstimmig dafür, die Forderungen des Klimabegehrens wörtlich zu übernehmen. Gleichzeitig verabschiedete er einen verbindlichen Maßnahmenplan. Ein riesiger Schritt für den Klimaschutz in Flensburg – den die Arbeit einer kleinen Gruppe aktiver Bürger:innen möglich gemacht hat.
Das ist ein bundesweites Phänomen: Ob in Köln, Kassel, München oder Darmstadt; ob Energieversorgung, Radverkehr oder ÖPNV – schon wenige engagierte Bürger:innen können mit einer gezielten Kampagne effektiven Klimaschutz trotz schlafender Kommunalpolitik bewirken.
Gemeinsam schaffen wir die „Klimawende von unten“
Klimabegehren Flensburg
Klimaentscheid Darmstadt
Klimawende Köln
Hannover Erneuerbar
Tschüss Erdgas! (Potsdam)
Wir geben den Anstoß...
… mit individuellen Beratungen und bundesweiten Kampagnen
Im Rahmen des Projekts „Klimawende von unten“ bieten wir seit fünf Jahren individuelle, kostenlose Beratung für lokale Klimaschutzinitiativen an. Wir haben uns dabei auf Bürgerbegehren und Einwohneranträge spezialisiert, sind aber auch für individuelle Interessen offen.
Darüber hinaus werden wir auch immer wieder bundesweit aktiv: Wir identifizieren einzelne Themen mit besonders großem kommunalpolitischem Veränderungspotential und machen engagierte Bürger:innen in ganz Deutschland darauf aufmerksam. Zudem mobilisieren und ermutigen wir lokale Initiativen, eine lokale Kampagne zu starten. Wir unterstützen die Ortsgruppen durch umfassende Beratung, Bereitstellung von Material und aktive Öffentlichkeitsarbeit. Durch die Koordination von Aktivitäten in verschiedenen Orten können wir gemeinsam mehr Schlagkraft entfalten und unsere Forderungen auf die politische Agenda setzen.
Unsere Kampagnen
Wasserstoff nicht verheizen!
Kein Wasserstoff in der kommunalen Wärmeplanung! Viele Kommunen planen, teuren Wasserstoff ineffizient zu verheizen. Mit einer bundesweiten Kampagne gehen wir dagegen vor.
Mehr als 100 Stadtwerke waren Mitglied im Gaslobbyverband „Zukunft Gas. Mit einer medienwirksamen Kampagne forderten wir die Stadtwerke zum Austritt auf – mit Erfolg!
Gasausstieg: Der Weg in eine klimafreundliche und sichere Zukunft
Nach den Fortschritten der letzten Jahrzehnte in der Energiewende ist es Zeit, den nächsten großen Schritt zu gehen und aus fossilem Gas auszusteigen. Die klimaneutralen Alternativen für unsere Heizungen sind schon da.
Gaskraftwerke statt Klimaschutz: Wirtschaftsministerin Reiche bremst die Energiewende
Energie und Klima
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Neue Gaskraftwerke, weniger Erneuerbare, Klimaschutz „überbetont“: Seit ihrem Amtsantritt lässt Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) kaum eine Gelegenheit aus, den Kurs der Energiewende zu bremsen – und damit der fossilen Industrie in die Karten zu spielen. Jetzt hat sie eine Studie in Auftrag gegeben, die ihre Pläne stützen soll. Dabei ist längst klar, was die Energiewende in Deutschland wirklich voranbringen würde.
EU-Trump-Deal: 750 Milliarden für fossile Energie statt Klimaschutz
Energie und Klima
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Die EU und USA haben im von Trump angezettelten Zollstreit abgemacht: Für gigantische 750 Milliarden US-Dollar soll die EU fossile Brennstoffe aus den USA kaufen. Statt absurden klimaschädlichen Deals brauchen wir mehr Energieunabhängigkeit!
Sulfurylfluorid: Klimagift-Einsatz wird massiv unterschätzt
Energie und Klima, Landwirtschaft
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Trotz seiner extremen Klimaschädlichkeit wird Sulfurylfluorid (SF) weiterhin als Pestizid im Holzexport eingesetzt. Wir haben den tatsächlichen Umfang des Problems recherchiert: Der von den Bundesländern verzeichnete Einsatz des extrem klimaschädlichen Stoffes übersteigt die offiziell gemeldeten Absatzzahlen um das Dreifache!