Wie wir das
Bienensterben
verhindern können
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Eine zunehmende Machtkonzentration prägt die Struktur der Landwirtschaft. Konzerne wie Bayer/Monsanto und Syngenta kontrollieren weite Teile der globalen Agrarwirtschaft. In den Fokus gerät dabei mehr und mehr der erste und wichtigste Teil der Erzeugung von Nahrung: das Saatgut. Noch sind 80 Prozent des weltweiten Marktes nicht kommerzialisiert. Bauern legen sich für die nächste Aussaat einen Teil ihrer Ernte zurück. Selbst in Deutschland werden noch etwa 50 Prozent des Getreides von den Landwirten nachgebaut.
Die Agrokonzerne versuchen, diesen Nachbau mit patentiertem Gentechnik- Saatgut auf dem Rechtsweg zu verhindern. Doch Patente erlöschen, und die Kontrolle der Bauern kostet Geld. Noch einfacher wäre es daher, wenn ein Nachbau genmanipulierter Pflanzen von vornherein ausgeschlossen wäre – zum Beispiel durch Terminator-Saatgut. Die Technologie wurde vom Saatgutkonzern Delta & Pine Land (später Monsanto, heute Bayer) mit der US-Regierung entwickelt, um die „Wettbewerbsfähigkeit“ der US-Landwirtschaft zu sichern und „neue Märkte in Ländern der Zweiten und Dritten Welt zu erobern“.
Die Terminator-Technologie ist eine Methode der gentechnischen Manipulation. Sie bewirkt, dass Pflanzen keine keimfähigen Samen mehr hervorbringen und als gewünschte Folge davon das Saatgut jedes Jahr vom Erzeuger neu gekauft werden mussen. Den Pflanzen wird dazu ein Programm eingebaut, das den Embryo im ausgereiften Korn abtötet oder stark schädigt. Das gekaufte Saatgut keimt aus, die Pflanzen wachsen, doch die geernteten Samen sind steril. Damit sollte vor allem der Nachbau von genmanipulierten Pflanzen verhindert werden. Terminator-Saatgut ist bislang nicht für den Anbau zugelassen.
Wie diese Form der Gentechnik im Detail funktioniert können Sie hier nachlesen.
Weltweit protestieren Bauern- und Umweltorganisationen, vor allem in den Ländern des Südens
Aufgrund des internationalen Drucks gaben Konzerne wie Monsanto oder Syngenta 1999 bekannt, Terminator-Pflanzen nicht vermarkten zu wollen. Und doch entwickeln die Gentechnikfirmen sterilisierte Gen-Pflanzen weiter. Nur die Strategie hat sich gewandelt. Vermeintlicher Umweltschutz dient dabei als Rechtfertigung für die Notwendigkeit von Terminator-Samen. Sterilisiertes Erntegut, so die Argumentation, könnte die mittlerweile weltweit auftretenden Verunreinigungen von Äckern und Lebensmitteln durch transgene Pflanzen stoppen. Ein hausgemachtes Problem dient der Gentechnik- Industrie also als Vorwand, Terminator- Saatgut als die Lösung eben dieses Problems zu bewerben.
Terminator-Saatgut bietet keinen Schutz vor der Auskreuzung genmanipulierter Pflanzen, denn der genetische Mechanismus dieser Technologie ist extrem störanfällig: Es kann passieren, dass nicht alle Pflanzen steril sind, der Pollen von Terminator-Pflanzen also nach wie vor fruchtbar ist und damit Nachbarfelder verunreinigt.
Mehr zum Thema Kontamination können Sie hier nachlesen.
Bei der Terminator-Technologie sollen Pflanzen so manipuliert werden, dass sie keine keimfähigen Samen mehr hervorbringen. Den Pflanzen wird dazu ein Programm eingebaut, das den Embryo im ausgereiften Kern abtötet oder stark schädigt. Hier geht es nicht mehr um angeblich „verbesserte“ Eigenschaften, sondern ausschließlich darum, dass das Saatgut nicht mehr für den Nachbau, sprich die Aussaat im nächsten Jahr, geeignet ist. Der jährliche Neukauf von Saatgut bedeutet das finanzielle Ende für kleinbäuerliche Betriebe gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Derzeit gibt es ein weltweites Moratorium für Anbau und Freilandversuche. Daher haben die Gentechnik-Konzerne wiederholt versucht, die Terminator-Technologie als Mittel zum Schutz vor gentechnischer Verunreinigung salonfähig zu machen.
Verbraucher im Dunkeln
Gensoja in Fleisch und Milch - Kennzeichnung mit großen Lücken
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