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Die Konzentration auf dem Markt für Saatgut und Pestizide nimmt immer groteskere Formen an. Die Fusion von Monsanto und Bayer ist dabei nur die Spitze des Eisbergs.
Schreiben Sie jetzt der EU-Wettbewerbskommissarin Vestager, dem Bundeswirtschaftsminister Altmaier und dem Präsidenten des Bundeskartellamts Mundt - sie müssen einschreiten und die Marktmacht der Konzerne brechen!
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Wenige Konzerne dominieren den Agrarmarkt

Foto: Volker Schlichting / Fotolia
Nur wenige Konzerne kontrollieren den weltweiten Saatgutmarkt. Damit halten sie die Grundlage für die Erzeugung unserer Lebensmittel in den Händen. Sie können bestimmen, was auf dem Acker wächst, was auf dem Markt angeboten wird und damit auch, was schließlich auf unseren Tellern landet.
Die Dominanz einiger weniger Konzerne auf dem Agrarmarkt nimmt immer groteskere Züge an. Wie stark die Konzentration bereits vorgangeschritten ist, zeigen diese Beispiele für den europäischen Saatgutmarkt:*
- 5 Konzerne beherrschen 95 % des Gemüsesaatguts
- 8 Konzerne beherrschen 99 % des Zuckerrübensaatguts
- 5 Konzerne beherrschen 75 % des Maissaatguts
Diese enorme Marktkonzentration ist die Folge von zahlreichen Fusionen. Über Jahre hinweg haben Konzerne nach und nach kleine und mittlere Saatguthersteller aufgekauft. Indem sie auch mit Unternehmen aus anderen Bereichen wie Dünger- oder Pestizidherstellern fusionieren, üben sie zunehmend Kontrolle auf die gesamte Wertschöpfungskette aus - von den Grundlagen der Lebensmittelerzeugung über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung.
Die Konzentration auf dem Saatgutmarkt hat weitreichende und gravierende Folgen für unsere Gesellschaft und die Umwelt:
- Agrarkonzerne bestimmen das Saatgutangebot und was auf unseren Tellern landet
- der Einfluss der Konzerne auf die Politik und Öffentlichkeit wächst
- die Abhängigkeit der Bauern und Bäuerinnen von wenigen Konzernen wird größer
- die Kosten für Saatgut und Lebensmittel steigen
- Armut und Hunger nehmen zu
- die Vielfalt landwirtschaftlicher Nutzpflanzenarten und -sorten sinkt dramatisch
- die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Unternehmen wird eingeschränkt
- neuen Unternehmen wird der Markteintritt erschwert oder unmöglich gemacht
Hohe Marktkonzentrationen sind auch in anderen Bereichen, die unsere Ernährung betreffen, zu beobachten. Dies sind unter anderem die Tierzucht und der Lebensmittelhandel.
Der bereits jetzt hochkonzentrierte Saatgutmarkt droht sich durch weitere Zusammenschlüsse noch stärker zu konzentrieren. Die kürzlich angekündigte Übernahme von Monsanto durch Bayer ist dabei nur die Spitze des Eisbergs, denn sie ist bei weitem nicht die einzige große Fusion, die sich gerade im Agrarmakrt abspielt. Die US-amerikanischen Agrar-Konzerne Dow und DuPont planen eine Fusion und der schweizerische Saatgut-Riese Syngenta wird durch den chinesischen Staatskonzern ChemChina, der eines der größten Chemieunternehmen der Welt ist, übernommen. Damit sind die größten Chemiekonzerne auch gleichzeitig Anbieter für Saatgut. Das Ziel, das dahintersteckt, ist nicht schwer zu erraten: Für einen erfolgreichen Anbau des Saatguts ist der Einsatz von Pestiziden vorgesehen.
Das Angebot der Agrar-Konzerne richtet sich an eine industrialisierte Landwirtschaft, die große Mengen an Pestiziden und Kunstdüngern einsetzt. Besonders lukrativ für die Konzerne ist dabei auch das Geschäft mit genmanipuliertem Saatgut: Eine der häufigsten Eigenschaften von Gen-Pflanzen ist die Resistenz gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel. So ist der Anbau dieser Pflanzen fest an den Einsatz von Pestiziden gekoppelt. Dazu kommt, dass die Konzerne sich die genmanipulierten Pflanzen als technische Erfindung patentieren lassen. Sie erwerben so die Nutzungsrechte vom Saatgut bis zum fertigen Produkt.
Doch auch das Angebot von Hochleistungssorten, meistens Hybride, ist für die Konzerne lohnend. Denn Hybridpflanzen eigenen sich nicht für den Nachbau, sie bringen nur im ersten Anbaujahr hohe Erträge. Durch die Nutzung von Gen- und Hybrid-Saatgut geraten Bauern und Bäuerinnen in die Abhängigkeit der Konzerne. Die jahrtausendealte bäuerliche Praxis, einen Teil der Ernte wieder auszusäen und Saatgut zu tauschen, wird durch Patentierung von Pflanzen kriminalisiert oder durch Nachbaugebühren zu einem Geschäft für die Agrarindustrie. Die Verwendung von Hybridsaatgut zwingt die Bauern und Bäuerinnen dazu, Saatgut jedes Jahr neu zu kaufen.

Diese Vielfalt findet man heute kaum noch, Bild: Hammonia, flickr
Die Entwicklung von neuen Sorten konzentriert sich hauptsächlich auf nur wenige Arten, die hohe Gewinne für die Konzerne versprechen. So werden mit nur vier Kulturpflanzenarten - Weizen, Mais, Soja und Reis - 75 % des weltweiten Kalorienbedarfs gedeckt. Nach Schätzungen der FAO (Welternährungsorganisation) ist die Vielfalt unserer Kulturpflanzen im letzten Jahrhundert weltweit um 75 % zurückgegangen und in Europa sogar um 90 %.
Der Erhalt der genetischen Vielfalt ist aber von großer Bedeutung für die Ernährungssicherheit. Denn in der Vielfalt der Nutzpflanzen liegt das Potenzial für eine Weiterentwicklung der Pflanzen und für die Anpassung an neue Umweltbedingungen – zum Beispiel den Klimawandel.
Für eine Entmonopolisierung des Saatgutmarkts reicht es nicht aus, die bevorstehenden Konzern-Fusionen zu verhindern. Denn auch ohne diese Zusammenschlüsse beherrschen schon heute nur wenige große Agrarkonzerne den Saatgutmarkt. Deshalb sind jetzt die zuständigen Behörden und Minister gefragt: Sie können weitere Fusionen stoppen und dafür sorgen, dass die Macht der Großkonzerne über den Saatgutmarkt gebrochen wird. Beteiligen Sie sich jetzt an unserer Aktion an Bundeswirtschaftsminister Altmaier, die EU-Wettbewerbskommissarin Vestager und das Bundeskartellamt.
* Quelle: „Konzentration der Marktmacht auf dem europäischen Saatgut-Markt“ von IVAN MAMMANA im Auftrag der Grünen/EFA im Europäischen Parlament (auf Englisch)
** Die Infografiken wurden uns freundlicherweise von der Schweizer Organisation Public Eye zur Verfügung gestellt. Sie stammen aus der sehr empfehlenswerten Broschüre "Agropoly. Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion"
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